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Thekla Walker: „Landwirtschaftsminister Hauk muss für eine schnelle und lückenlose Aufklärung sorgen“

Nach Berichten über massive Tierschutzverstöße am Schlachthof Gärtringen fordert die Landtagsabgeordnete des Wahlkreises 5 (Böblingen) und tierschutzpolitische Sprecherin der Landtagsgrünen Thekla Walker Landwirtschaftsminister Peter Hauk auf, für eine schnelle und lückenlose Aufklärung zu sorgen. „Filmaufnahmen der SOKO Tierschutz zeigen Szenen von brutal gequälten Tieren.

Die Bilder, die in den sozialen Medien kursieren, sind kaum auszuhalten. Wir müssen wissen, was im Schlachthof Gärtringen vorgefallen ist, wie es zu den Misshandlungen kommen konnte und ob diese Misshandlungen dort System haben.“

 

Die ARD-Sendung FAKT wird an diesem Dienstagabend über die massiven Tierschutzverstöße berichten. Den Skandal aufgedeckt hat die SOKO Tierschutz. Sie hat inzwischen Anzeige bei der Staatsanwaltschaft erstattet (https://www.presseportal.de/pm/110736/4692770). Die heimlich aufgenommenen Szenen zeigen sadistische Misshandlungen von Rindern und Schweinen durch Mitarbeiter. Die SOKO Tierschutz hat zudem massive bauliche Mängel dokumentiert, für die der Schlachthofbetreiber verantwortlich ist.

 

Thekla Walker betont, der Vorfall in Gärtringen reihe sich ein in Missstände an Schlachthöfen, die regelmäßig durch Tierschützer aufgedeckt werden - so etwa auch am Schlachthof in Tauberbischofsheim Anfang 2018. Thekla Walker: „Es ist unverständlich, dass die Aufklärung in beiden Fällen über Tierschützer erfolgen musste und nicht über staatliche Kontrollstellen. Es muss geklärt werden, warum die staatlichen Systeme hier wiederholt versagt haben.“



Thekla Walker fordert grundsätzlich eine verbesserte Überwachung an Schlachthöfen. Ein vielversprechender Ansatz dazu ist für sie der Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI): Sensoren, zum Beispiel Videokameras, zeichnen demnach die Schlachtung an einem oder mehreren Punkten auf, zum Beispiel beim Abladen, Betäuben und bei der Entblutung oder in den Warteställen und Treibgängen. Das Datenmaterial wird automatisch ausgewertet. Dabei erkannte mögliche Verstöße gegen das Tierwohl werden zur Überprüfung an Veterinäre weitergeleitet.

 

Die Grüne Landtagsfraktion finanziert dazu aktuell eine Studie -  der Zwischenbericht ist vielversprechend. Thekla Walker: „Künstliche Intelligenz bietet aus unserer Sicht gute Möglichkeiten, Missstände schnell und lückenlos aufzudecken und ihnen dadurch Einhalt zu gebieten. Wir fordern Minister Hauk auf zu prüfen, wie KI-Lösungen zur Dokumentation und Verhinderung von Tierschutzverstößen im Schlachtvorgang in Zukunft flächendeckend eingesetzt werden können. Die gehäuften Vorfälle zeigen, dass systemische Ursachen vorliegen.

 

Thekla Walker hat klare Erwartungen an den baden-württembergischen Landwirtschaftsminister: „Wir erwarten von Minister Hauk, dass er ein umfassendes Konzept zur Weiterentwicklung der Schlachtung in Baden-Württemberg vorlegt. Auch wenn Landkreise und Regierungspräsidien für die Kontrollen zuständig sind, muss der Minister endlich übergreifende Verantwortung übernehmen.“


Zum Hintergrund:
Der Schlachthof Gärtringen ist ein vergleichsweise kleiner Schlachthof. Er ist ein Genossenschaftsbetrieb. In der Genossenschaft sind Metzger, Landwirte und Direktvermarkter organisiert.

 

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