In ihrer Einführung ging Thekla Walker MdL auf das Tierwohl und die Agrarwende ein.
Den aktuellen Problemen möchte sie nicht ohne die Landwirtschaft begegnen, sondern in enger gemeinsamer Zusammenarbeit. Allein im Jahr 2017 wurden in Deutschland knapp 58 Millionen Schweine und 3,5 Millionen Rinder geschlachtet. Dies biete große Herausforderungen für den Tierschutz, das Klima und die Gewässer. „Aus diesem Grund ist dieses Politikfeld kein sogenanntes Orchideenthema mehr, sondern ganz zentral in der aktuellen Landespolitik verankert“, so Walker.
In der anschließenden Buchvorstellung von Dr. Cornelie Jäger, Tierärztin und ehemalige Landesbeauftragte für Tierschutz, skizzierte diese die Problematiken und führte konkrete Lösungsvorschläge und Finanzierungsmöglichkeiten auf. Maßnahmen, die die Tierhaltung verbessern und die Umwelt schützen, seien für sie unumgänglich. Nur wenn Tier- und Umweltschutz verschränkt vorangetrieben würden, könnten diese Ziele erreicht werden. Durch eine Tierwohlumlage oder eine Mehrwertsteuerangleichung von Fleisch und Milch sei dies finanziell gestaltbar. Als konkrete Maßnahme nannte Dr. Jäger beispielsweise eine vollwertige Verwendung von Gülle, die nach einem Veränderungsverfahren zur Humusbildung anregen könne.
In einer anschließenden regen Diskussion mit Landwirten und Verbraucherinnen wurde deutlich, dass die Agrarwende ohne eine eindeutige Positionierung des Handels und eine grundlegende Änderung im Konsumverhalten kaum gelingen kann.