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Klärschlammverbrennungsanlage: Thekla Walker MdL begrüßt Fortschritte bei Planung

Klärschlammverbrennungsanlage: Thekla Walker MdL begrüßt Fortschritte bei Planung

Thekla Walker, Grünen-Landtagsabgeordnete für den Wahlkreis Böblingen, begrüßt die Fortschritte in der Planung für eine Klärschlammverwertungsanlage mit Phosphorrückgewinnung auf dem Grundstück des Zweckverbands Restmüllheizkraftwerk in Böblingen. „Die Absichtserklärung von Landrat Roland Bernhard und Oberbürgermeister Stefan Belz ist ein wichtiges Signal an die Kommunen und die Bewohner unseres Landkreises, dass bestehende Bedenken aus Politik und Bevölkerung ernst genommen werden“, betonte Walker. Die geplante Monoverbrennungsanlage bietet aus ihrer Sicht gegenüber anderen Klärschlammverwertungsverfahren den Vorteil, dass der im Klärschlamm enthaltene Phosphor mit einem speziellen Verfahren rückgewonnen und zu Düngemittel weiterverarbeitet werden kann.
Die in der Absichtserklärung enthaltenen Grundsätze für die Planung sehen unter anderem eine Einspeisung aus der Anlage in das Fernwärmenetz von mindestens 15.000 MWh/a sowie eine Rauchgasreinigung über das gesetzlich geforderte Maß hinaus vor. Für den Bau der Klärschlammverwertungsanlage dürfen keine zusätzlichen Flächen in Anspruch genommen und keine Waldflächen gerodet werden. Die Belieferung der Anlage ist außerhalb der Hauptverkehrszeiten abzuwickeln.

Gemeinsam mit ihrem Fraktionskollegen Dr. Bernd Muschel hat Thekla Walker die Landesregierung um eine Einordnung der Planungen gebeten. Ergebnis: Bei einer Klärschlammverwertungsanlage auf dem Gelände des Restmüllheizkraftwerks bestehe großes Synergiepotenzial, so das Umweltministerium: Vorhandene Infrastruktur und Mitarbeiter könnten in beiden Anlagen eingesetzt werden. „Eine typische Win-Win-Situation, die der Landkreis Böblingen sich nach Auffassung des Ministeriums zunutze machen kann“, fasst Walker die Situation zusammen.
Besonders bedeutend ist für Thekla Walker, dass bei modernen Monoverbrennungsanlagen der im Klärschlamm enthaltene Phosphor in so hoher Qualität rückgewonnen werden kann, dass er sich für die Weiterverarbeitung zu Dünger eignet. Ein Pilotprojekt für solch ein Verfahren ist derzeit in Mannheim im Bau. Es wird vom Umweltministerium im Rahmen des EFRE-Förderprogramms „Phosphor-Rückgewinnung“ unterstützt.
In Baden-Württemberg gibt es einen großen Bedarf an Phosphor, der vollständig importiert werden muss. 90 Prozent werden für die Düngerherstellung verwendet. Allerdings ist der Abbau des Rohstoffs mit erheblichen Umweltbelastungen verbunden. „Die Eigenversorgung unseres Landes mit schadstoffarmem Phosphor ist wichtig“, betont daher die grüne Landtagsabgeordnete Thekla Walker. „Durch die landesweite Rückgewinnung des im Klärschlamm enthaltenen Phosphors könnte Baden-Württemberg seinen Bedarf theoretisch bis zur Hälfte decken.“
Skeptischer sieht Thekla Walker das Pyrolyseverfahren bei der Klärschlammverwertung. „Erfahrungen mit dem Betrieb von Klärschlammverwertungsanlagen im Pyrolyseverfahren haben in Baden-Württemberg gezeigt, dass ein stabiler Dauerbetrieb dieser Anlagen ohne intensive Betreuung nicht erreicht werden kann“, führt Walker aus. Die Aufbereitung und Verwertung der entstehenden Brenngase sei nach Angaben des Ministeriums aufgrund der hohen Schadstoffbelastung sehr aufwendig. Der hier gewonnene Phosphor könne mangels Qualität und aufgrund des hohen Schadstoffanteils nicht als Dünger verwendet werden. Auch die spätere Verwendung der verbleibenden Pyrolyse(Bio)kohlen könne nicht abschließend geklärt werden. „Auf Basis dieser Kenntnisse ist eine wirtschaftlich sinnvolle Klärschlammentsorgung in dezentralen Pyrolysereaktoren nicht möglich“, lautet Walkers Fazit. „Wir wollen den Phosphor nutzbar machen und ihn dafür einer geeigneten Aufbereitung zuführen.“

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