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Artenschutz Flugfeld Böblingen/Sindelfingen Grüne: „Suche nach Ausgleichsflächen muss weitergehen !“

Auf dem Flugfeld Böblingen/Sindelfingen hat sich durch die militärische Nutzung in den vergangenen Jahrzehnten ein wertvoller Lebensraum für seltene Vogelarten erhalten. Hierzu zählen die geschützten Arten Kiebitz und Flussregenpfeifer. Beide brüten auf feuchten Wiesen bzw. Kiesflächen und waren dort in den vergangenen Jahren regelmäßig als Brutvögel anzutreffen. Das aktuelle Kiebitz-Brutvorkommen auf dem Flugfeld ist das letzte dieser Art im Landkreis Böblingen.

Durch die mit der Entwicklung des Flugfelds als Standort für Gewerbe- und Wohnungsbau verbundenen Baumaßnahmen gehen die Lebensräume für diese Wiesenbrüter größtenteils verloren. Im Abwägungsprozess zwischen öffentlichem Gemeinwohl und Naturschutz hat das Regierungspräsidium Stuttgart Eingriffe in die Lebensräume der geschützten Arten ausnahmsweise genehmigt. Mit der Genehmigung war allerdings die Auflage verbunden, eine Zahlung von 550.000 € in eine Naturschutz-Stiftung einzuzahlen. Diese Mittel sind zweckgebunden für Maßnahmen zur Bestandsicherung der Kiebitzpopulation in Baden-Württemberg.

Der Stadtverband Böblingen, der Kreisverband und der Landtagsabgeordnete Dr. Bernd Murschel von Bündnis 90/Die Grünen fordern einstimmig, dass diese Stiftungsgelder zeitnah für Ausgleichsmaßnahme(n) zur Schaffung von Brutflächen für die Wiesenbrüter im Kreis Böblingen eingesetzt werden. Die beim Landratsamt angesiedelte Untere Naturschutzbehörde soll dazu in Zusammenarbeit mit den Naturschutzverbänden einen neuen Suchlauf im Landkreis starten, um geeignete Flächen zu identifizieren.
Die ehrenamtlichen Naturschützer vom NABU und BUND sind bereit, ein solches Projekt zu unterstützen und die Pflege zu übernehmen.

Die Grünen im Landtag haben das Artenschutz-Procedere im Flugfeld Böblingen und die vorerst gescheiterte Suche nach Ausgleichflächen zum Anlass für eine parlamentarische Initiative an die Landesregierung genommen.

 

Der grüne Landtagsabgeordnete Dr. Bernd Murschel zum Antrag: „Mit unserem Antrag wollen wir eine Untersuchung der Vorfälle bei den Brutgelegen im Baugebiet Flugfeld erreichen und einen Neustart bei der Suche nach geeigneten Ausgleichsflächen anregen. Die beim Flugfeld getroffene Vereinbarung für Artenschutz-Ausgleichsmaßnahmen in Form einer Geldzahlung an die Naturschutzstiftung des Landes ist bislang einmalig im Land. Aus der Antwort der Landesregierung geht klar hervor, dass es artenschutzrechtlich keine vergleichbaren Fälle in Baden-Württemberg gibt. Damit wird der Sinn der Eingriffs-Ausgleichsregelung und des Öko-Kontos torpediert.“

 

Weil aktuell weitere Projekte im Landkreis mit erheblichen Eingriffen in der Fläche einhergehen (etwa das Straßenbauprojekt B464) könnten bei dem erneuten Suchlauf zusätzliche Ausgleichsflächen identifiziert werden und so ein kreisweites Gesamtkonzept für potenzielle Ausgleichsmaßnahmen zur Sicherung und zum Ersatz für Biotope mit zusammenhängenden Flächen erstellt werden.

 

Die Grünen vor Ort und im Landtag mahnen daneben deutlich an, dass das Land Baden-Württemberg und insbesondere der Landkreis Böblingen noch meilenweit vom Flächenverbrauch mit Saldo „Netto-Null“ entfernt ist, den Ministerpräsident Günter Oettinger in einer Regierungserklärung im Juni 2006 vollmundig zum Staatsziel erklärt hatte.

 

Dr. Bernd Murschel, MdL

Ulrich Schwarz, Stadtrat Böblingen

 

(B90/Grüne im Landtag BW und im Gemeinderat BB)

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