Auf einer Länge von 100-150 m sind Risse in der Betoninnenschale des Engelbergbasistunnels festgestellt worden.
Ursache für diese Verformungen sind erhöhte Quellhebungen des unausgelaugten, anhydrithaltigen Gipskeupers.
Wie aus der Antwort des Verkehrsministeriums in Stuttgart auf die Anfrage des Leonberger Landtagsabgeordneten Dr. Bernd Murschel (Grüne) hervorgeht, werden nun Bohrungen zur Erkundung und Erstellung eines Sanierungskonzeptes durchgeführt.
Die Kosten werden dafür auf insgesamt 300.000 Euro geschätzt, eine spätere Sanierung des Streckenabschnittes erfordert Mittel im zweistelligen Millionenbereich.
Schon bei der Bauausführung des Tunnels war ersichtlich, dass eine steife Innenschale aus Stahlbeton als Widerstand gegenüber dem Quelldruck des Anhydrits nicht ausreichend ist. Deshalb wurde unterhalb des Tunnels eine Schicht aus zusammendrückbarem Material eingebaut, die den Druck aufnehmen soll. Auch diese Maßnahme erweist sich aus heutiger Sicht als unzureichend.
Murschel: „Der millionenschwere Sanierungsaufwand für 100 - 150 m Länge gibt einen Vorgeschmack auf ähnliche Tunnelprojekte, wie sie z.B. beim Bau von Stuttgart 21 anstehen.
Dort sind die geologischen Verhältnisse ähnlich.“ In den vergangenen vier Jahren wurden schon rund 3 Millionen Euro für die Unterhaltung des gesamten Engelbergtunnels aufgewendet. Für den laufenden Betrieb des Tunnels, einschließlich der Betriebstechnik, kommen jährliche 750.000 Euro hinzu.