video_label

Kreisgrüne fordern Klimaschutz mit Messer und Gabel

Der Kreisverband von Bündnis90/Die Grünen hat sich in den nächsten Monaten viel vorgenommen, um die Bürger zu zahlreichen Themengebieten zu informieren. Neben Bildungs-, Verkehrs- und Frauenpolitik hat die Energie- und Klimaschutzpolitik als grünes Kernthema einen besonderen Stellenwert. Wie man das Klima mit Messer und Gabel schützen kann, war daher das erste Schwerpunktthema auf der Kreismitgliederversammlung am vergangenen Donnerstag im Paladion Böblingen.           

In einem Übersichtsreferat stellte Kreisvorstandsmitglied Petra Erbes den rund 40 Anwesenden eindrückliche Fakten zum Einfluss, den unsere fleischbetonte Ernährung auf das Klima und die Umwelt ausübt, dar. Nach einer Studie der FAO von 2006 sind 18% der weltweiten Treibhausgase auf die Produktion von tierischen Lebensmitteln zurückzuführen, mehr als alle Transport- und Verkehrsabgase zusammen (14%). Das World Watch Institute (WWI) hat in einer Studie von 2009 nachgerechnet und kommt sogar auf einen Anteil von 51%. Diese Zahlen zeigen, dass unsere Ernährung eine der wichtigsten Stellschrauben ist, wenn wir unseren ökologischen Fußabdruck verringern wollen. Verantwortlich für diesen hohen Anteil an Klimagasemissionen ist der hohe Fleischverzehr in den Industrieländern und zunehmend auch in den Schwellen- und Entwicklungsländern. In Deutschland beläuft sich der Fleischverzehr im Jahr 2011 auf 61,1 kg pro Person und Jahr. In Anzahl Tieren gerechnet bedeutet dies, dass im statistischen Mittel ein Deutscher 1094 Tiere in seinem Leben ist. Die FAO prognostiziert, dass im Jahr 2050 mit 9 Milliarden Menschen 100 Milliarden Nutztiere gezüchtet und getötet werden. Das bedeutet einen Zuwachs von 40 % gegenüber heute. Diese enormen Mengen können nur erreicht werden, in dem Tiere in Massentierhaltungen gemästet und dann im Akkord geschlachtet werden.                                                  

Aber nicht nur der hohe Antibiotikaeinsatz in der Tiermast in Agrarfabriken, das schnelle Mästen der Tiere unter anderem mit Kraftfutter durch aus Südamerika importiertes gentechnisch verändertes Soja, der damit einhergehenden Rodung des Regenwaldes sondern auch der Wasserverbrauch zur Produktion von Fleisch, hat massive Auswirkungen auf unsere Umwelt. Zur Herstellung von 1kg Fleisch werden rund 15500 l Wasser benötigt, eine Menge mit der man nach dem WWI ein ganzes Jahr lang duschen könnte.

„Diese Probleme könnten durch eine kreislauforientierte  und ökologische Landwirtschaft weitestgehend vermieden werden. Das würde aber auch bedeuten, dass der Fleischkonsum erheblich sinken müsste“ fasst Petra Erbes den politischen Lösungsansatz zusammen.

„Beim Thema Lebensmittel und Ernährung bedarf es viel Aufklärungsarbeit und Bewusstseinsbildung“, so der Kreisvorsitzende und Bundestagskandidat Sven Reisch. „Daher wollen wir in den nächsten Monaten durch Veranstaltungen zu klimabewusster und gesunder Ernährung, zu nachhaltiger Landwirtschaft und regionalen Kreisläufen für den Klimaschutz mit Messer und Gabel sensibilisieren“, so Reisch abschließend.

Kreisbüro:

Dienstag, 14:00 - 18:00 Uhr.
Die Bürozeiten können von den genannten Zeiten abweichen.
Wichtige Termine im Kreisbüro bitte vorab per E-Mail vereinbaren.

 

Anschrift:

BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

Kreisverband Böblingen
Marktplatz 29
71032 Böblingen
Tel:  07031-224677
Fax: 07031-221922
E-Mail schreiben

expand_less